Der Game Boy Mini ist da!

Ach, nee, doch wieder nicht. Natürlich ist es wieder einmal nur einer der 100 bis 500 chinesischen Emulationsgeräten auf dem Markt. Wobei Anbernic in den letzten zwei bis drei Jahren sich einen guten Ruf geschaffen haben. Sie haben natürlich auch Billigware, aber eben auch Geräte im High End – Bereich, bei denen man schon 300 bis 400 Euro (gerechtfertigt?) ausgeben kann. Der Game Boy Mini direkt von Nintendo lizenziert, wird nicht mehr kommen. Warum auch? Wäre ja eben trotzdem nur eine Chinamaschine, wo eben nur Nintendo dann draufstehen würde, aber es trotzdem keine Originalhardware wäre. Auf jedem Smartphone kann man mit Leichtigkeit ein Game Boy emulieren. Oder man kauft sich für teures Geld (und extrem langen Wartezeiten) ein Analouge Pocket. 220 Dollar ohne shipping und kann dann nur Game Boy und Game Boy Color. Okay, schlechter Vergleich. Natürlich ist der AP ein Hardware-Emulator, bei dem man eben auch seine alten Cartridges “abspielen” kann. Und unterdessen kann der AP auch schon mehr, denn die Hardware ist schon recht beeindrucken und kann viel mehr Maschinen emulieren. Und trotz des hohen Preises und auch trotzdem man wirklich schwer an so ein Gerät kommt, gibt es hier eine große Community, die da schon einiges mit angestellt hat.

Aber jetzt geht es hier erst einmal wieder um Software-Emulation auf Handhelds. Heute gibt es solche Geräte wie den Odin (auch für teures Geld), der bis zu PS2 und Dreamcast so ziemlich alles emulieren kann. Aber sein wir ehrlich. Der beste Handheld-Emulator auf dem Markt ist heute das Steamdeck! Ich es ist ein vollwertiger PC! RetroArch kann man sogar direkt aus dem Steam Shop kostenlos laden (muss sich aber die Cores selbst besorgen) und kann eben alles emulieren, was auch an einen modernen PC zu emulieren ist. Theoretisch also mindestens bis zur PS4 oder Xbox One oder der Switch. Kostet auch nicht mehr als ein PC und man hat den Bildschirm hier schon an Board. Und.. man kann das Steamdeck einfach bestellen und man bekommt es dann auch. Einfach so. Keine Warteliste mehr. Aber eben mindestens 420 Euro (aber wer kauft dann schon die Light-Version des Decks?) und auch recht groß und schwer. Ich bin mir nicht sicher, ob man das noch ein Handheld nennen kann?! Will man was kleines Handliches für die sprichwörtliche Hosentasche, dass auch noch preiswert sein soll, dann muss man sich anders wo umschauen.

Von welchem Gerät ich in letzter Zeit am meisten gehört habe, ist der/das Miyoo Mini. Ist aber unterdessen nicht mehr lieferbar und hatte auch schon vorher Lieferschwierigkeiten. Ein Miyoo Mini + ist nun angekündigt worden. Aber ganz ehrlich, dass Teil ist mir dann doch wieder zu klein! Für große Hände ist das so gar nichts. Anbernic hat da so einiges im Programm. Und hier habe ich den (nun schon wieder nicht mehr neusten) Handheld mit dem griffigen Namen RG 35XX. Den bekommt man nun nicht gerade beim ArmenSohn (aber ne Menge chinesischer Klone, was schon wieder fast paradox, aber zumindest sehr lustig ist, dass nun Anbernic-Geräte geklont werden!), aber man kann ihn direkt von deren Shop direkt bestellen und er ist auch sofort lieferbar (Stand 1.4.23). Mit Porto und Verpackung bleibt man sogar noch mit 89 Euro ein Stück unter der 100-Dollar-Schmerzgrenze. Bis zur PS1 kann er alles sehr gut simulieren. Ist zwar klein, liegt bei mir aber immer noch recht gut, auch für längere Spielsessions, in der Hand. D-Pad und Button sind gut gelagert und fühlen sich gut an. Kein Lag oder ähnliches. Der LCD-Bildschirm ist schon recht gut, aber ich hätte lieber ein OLED gehabt, was den Preis von so einem Gerät natürlich höher schießen lassen würde. Und jeder mag OLED auch nicht. Ist mehr so mein Ding. Anbernics OS ist… nett, aber leider nicht aller Weißheits-Schluss. Zum Beispiel gibt es hier so etwas wie ein Sleepmode gar nicht. Okay, hatte ein Game Boy natürlich auch nicht. Aber heute kann das jeder Emulator. Also z.B. unterstützen das die meisten Cores von RetroArch. Aber auch Anderes hat mir eher gestört. Aber es gibt ja das Internet und geniale Bastler in der Welt. Black Seraph, der mir zumindest schon durch sein OS für den Miyoo Mini bekannt war, hat sein GarlicOS auch für den RG35XX portiert. Naja, OS, vielleicht eher ein GUI, denn darunter läuft eben RetroArch. Aber er bietet hier ein komplettes Paket, dass Kinderleicht zu installieren ist und das out of the box sofort funktioniert, was man von einer eigenen RetroArch-Installation nicht sagen kann. Im Gegenteil. Viele mögen RetroArch gerade deswegen nicht, weil man hier in den Einstellungen noch viel rumfriemeln muss. Black Seraph bietet hier schon wirklich ein Sorglos-Paket. Sehr, sehr schön. Das einzige, was ich gleich ändern musste, ist die Ratio-Einstellung, denn so wie GarlicOS kommt, ist es auf den Strecke-oder-Stauche-alles-auf-den-Bilschirm-Modus. Kann man mögen, ich aber nicht. Der Bildschirm ist zu breit für ein Game Boy oder GBC – Bild und es wird alles gestreckt, aber dann doch wieder zu schmal für ein GBA – Bild, dass dann gestaucht wird. Aber sonst gibt es wirklich nichts zu meckern bzw. was man unbedingt einstellen oder ändern muss, für das sofortige loslegen. Installation ist eigentlich nur, dass man die SD-Karte (bei meinem Gerät war übrigens entgegen der Produktbeschreibung ein 128 GB Karte dabei. Also sehr, sehr ausreichend, trotzdem man am Gerät sogar noch einen zweiten SD-Karten-Slot hat) auf eine bestimmte Art, die ganz genau beschrieben wird, herrichten muss, dann packt man das OS einfach auf die SD-Karte und startet das Gerät. Fertig! Wirklich klasse. Das sollte dann einem schon mal den einen oder anderen Betrag via Patreon an Black Seraph wert sein.

Also alles in allem ein wirklich schönes Retrogaming-Paket für on the go, das mit unter 100 Dollar eben auch recht preisgünstig ist, dabei aber eben nicht billig verarbeitet wurde. Der Frühling und Outdoor-Touren können kommen!

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Switched am Bach

Weiter muss ich mir ja anhören, dass ich als Game-Boy-Fan noch immer keine Switch habe! Mein Argument, dass die Switch ja nun eigentlich kein Handheld und somit Nachfolger vom 3DS ist, wird nun mit dem heranziehen der Switch lite ins Felde gezogen. Richtig. Die lite ist nun wirklich wieder nur ein reiner Handheld. Und auch ist es richtig, dass ich bei der DS-Reihe erst wirklich beim Erscheinen des DS lite eingestiegen bin. Vorher war beim originalen DS die Killer-App NINTENDOGS gewesen. Ein Genre mit dem ich nun überhaupt nichts anfangen konnte und natürlich immer noch nicht kann! Ich bemängel ja immer wieder, dass es für mich auf der Switch nicht DAS Game bisher gibt, dass die Switch zu einem Must-have macht. So wie TETRIS auf dem Game Boy. Wobei es beim DS für mich zunächst auch keine Killer-App gegeben hatte! Es war mehr so gewesen, dass die Little Miss Fangirl und Frau Stardustlyricer plötzlich sich beide ein DS lite gekauft hatten. Danach ist in mir das Interesse an der DS-Linie erst gestiegen, weil man eben GBA-Spiele mit einem wunderschönen Backlite auf jenen spielen konnte! Die Killer-App war da also der Bildschirm gewesen. Wir erinnern uns: Der originale GBA hatte gar keine Beleuchtung und der GBA SP dann nur ein eher dunkles Frontlight. Das Model AGS-101 mit dem Blacklight, hatte ich zu aktiven Zeiten des GBA gar nicht mitbekommen.

Wobei schon mein erster GBA für mich erst auch mehr so ein Hardware-Upgrade war um alte GB-Spiele auf einen besseren Bildschirm spielen zu können. Das sind also alles Argumente für einen Einstieg in die Switch-Welt, die bei diesem Gerät nicht gelten. Es gibt hier das erste Mal bei Nintendo-Handhelds keine Hardware-mäßige Abwärtskompatiblität! Und es ist auch kein Argument, dass einige Hersteller im eShop Retrogames anbieten. Die Switch hat nicht einmal eine Virtual Console wie die Wii oder der 3DS! Am Anfang hieß es noch, die würde später folgen, aber scheinbar hatte das Nintendo niemals wirklich vorgehabt und wird es wohl auch nicht mehr tun. Die Retrogame-Sammlungen die es nun im eShop gibt, kann ich viel komfortabler an meinen Android-Geräten oder an meinen modifizierten DS- und 3DS-lern spielen. Also alles kein Pro für mich für eine Switch!

Nun Geschichte wiederholt sich bekanntlich. Für meine Frauen hier im Haushalt ist dieses Jahr die Killer-App erscheinen: Animal Crossing New Horizon! Noch so eine Spielreihe, die mich nie interessiert hatte. Ich fand das ja alles auf dem DS damals recht niedlich, aber das Spielprinzip hatte mich nicht gecatched. Nun sitzen die Beiden zusammen auf dem Sofa und treiben sich auf ihren Trauminseln herum. Wie damals also mit den beiden DS lite(s) sind hier nun zwei Switch lite(s) im Haus. Und keine davon ist meine. Klar habe ich mich schon mal da durch den eShop gewühlt. Alles was mich da interessiert hätte, habe ich schon auf anderen Systemen. Also was soll ich mit einer Switch machen? Vielleicht kommt das noch. Irgend wann fängt mich Nintendo immer mit ihren Handhelds ein. Was Ihnen bei mir mit ihren Heimkonsolen ja nie groß gelungen ist. Die einzige Konsole, die je in meinem Haushalt sich eingefunden hat um zu bleiben, war die Wii. Davor und danach hat mich das alles nicht so wirklich interessiert. Mal sehen wann es bei mir switched.

Seine alte Hard- und Software neu entdecken: Der Game Boy Color

Damals hatte ich, nachdem Game Boy und dem Game Boy Pocket eine Pause bis zum Game Boy Advance SP gemacht. Über den GBC hatte ich mich geärgert, dass der Bildschirm keine Beleuchtung bekommen hatte (von dem Game Boy “pocket” Light, der nur in Japan erschienen ist, wusste ich zu der Zeit nichts) und aus demselben Grund hatte ich das erste Modell des GBA geskippt. So hatte ich dann mit dem GBA SP zwar noch die zweite Welle dieser Generation mitbekommen, aber eben den GBC völlig ignoriert. Ich hatte noch nicht einmal ein GBC-Modul, dass ich wie die GB-Module schließlich auf dem SP hätte spielen können. So bin ich also erst in den letzten Jahren auf dem GBC gekommen und habe da mittlerweile alle Gehäuse-Farb-Variationen der ersten Generation. Das war zunächst nicht mein Plan gewesen, aber es hat sich so ergeben.

Natürlich habe ich unterdessen auch einige GBC-Games. Der GBC liegt nun, wie ich finde, genauso gut in den Händen wie der GBP. Wobei das dunkle Farb-Display noch schlechter zu sehen ist, als das SW-Display vom GBP. Vor zwei Jahren haben ich einen GBC mit einem Frontlight-Mod erstanden. Was beim GB und GBP noch ganz gut funktioniert, also die Spiele gut auf den alten Displays “sichtbar” macht, enttäuscht ein wenig beim GBC. Die Farben sind hier extrem blass und teilweise sind Details bei Spielen mit farbigem Hintergrund schlecht zu erkennen. Selbst wenn man in einem völlig dunklen Raum spielt. Vielleicht gibt es da bessere Versionen, aber ich habe da nicht weiter nachgeforscht, da ich selbst meinen alten GBA SP mit Frontlight nicht mehr akzeptabel finde und hier nur noch mein später erstandenes Modell AGA-101 mit dem Backlight-Screen benutze.

Wie Sie sehen, sehen Sie links so gut wie nichts auf dem Display!

Nun gibt es mittlerweile eine Anzahl von verschiedenen Backlight-Lösungen für den GBC. Mein Projekt geht hier auf den letzten Dezember zurück, wo ich auch noch ein wenig mehr Geld zur Verfügung hatte (wie die meisten von uns, die jetzt gerade ihren Beruf nicht ausführen können). Jetzt wäre mir hier die Sache zu kostspielig. Nach Recherchen im Herbst hatte ich mich für den Backlight-Screen von McWill entschieden. Jenen bekommt man über einige Shops und natürlich auch über die elektrische Bucht, wo9 ich meinen herhabe. Der Bildschirm selbst ist ein bisschen kleiner als der Originale. Die Diagonale entspricht hier dem, wenn man ein GB/GBC-Spiel über den GBA spielt. Der Backlight-Screen braucht etwas mehr Platz im Gehäuse als der Alte. Es gibt aber unterdessen auch Backlight-Screens in der Originalgröße. Die sind dann etwas teurer. Ich habe mit Shipping knapp 40 Euro ausgeben. Dabei war auch eine Bilschirmabdeckung aus Glas, die ein kleineres Sichtfenster hat um für den Bildschirm zu passen. Jene gehört wohl sonst nicht zu den Umbausatz. Ein Vorteil beim McWill ist, dass der Mod recht einfach auch für Nicht-Profi-Bastler durchzuführen ist.

Im direkten Vergleich ist der Mod fast identisch mit dem GBA AGS-101.

Im Prinzip muss man nur den alten Bildschirm ausbauen, was wirklich einfach ist, für den neuen Bildschirm ein bisschen Plastik im Gehäuse entfernen (was tricky sein kann, aber dazu weiter unten), den neuen Bildschirm einsetzen und anschließen, und dann braucht man für die Stromversorgung des Bildschirms nur noch zwei Leitungen anlöten. Dazu gibt es im Netz eine ganze Menge DIYs, so das man da kaum was falsch machen kann. Kaum ist das Stichwort. Was mich ein bisschen ängstlich gestimmt hat, war das Entfernen von Teilen des Gehäuses, denn da kann man schon was gut kaputt machen, wenn man nicht das richtige Werkzeug hat. Das habe ich auch nicht. Deswegen habe ich mir bei dem eB-Shop, bei dem ich das Display gekauft hatte, ein für den Mod extra angefertigtes schwarzes Gehäuse bestellt. Das Gehäuse fühlt sich in der Hand alles andere als billig an. Ist also nicht aus dem üblichen China-Plastik, dass man sonst so bei Ersatzgehäusen für Game Boys gewöhnt ist.

Das Bild des Mod ist sehr viel besser als auf den GBC-Klon und natürlich in der richtigen Ratio!

Damit war der Umbau wirklich einfach. Und selbst ich habe da nichts in den Sand gesetzt und das Gerät funktioniert so, wie es soll. Klar kann man das alles auch auf einen GBA SP Modell AGS-101 haben, aber ich spiele sehr gerne auf dem GBC und mag das Gefühl dieses Format in den Händen zu haben sehr. Da bei mir genug GBCs schon vorhanden waren und ich mir nicht einen weiteren gebraucht kaufen musste, war mir der Umbau für knapp 50 Euro für den ich selbst (der nicht so handwerklich begabt ist) nur 2 Stunden gebraucht habe, es schon wert.

Seine alte Hard- und Software neu entdecken: Der Nintendo DSi

In einer Zeit, wo man plötzlich viel Zeit und wenig Geld hat (wenn man nicht gerade in einem systemrelevanten Job arbeitet und gerade nicht mehr weiß, wo einen der Kopf steht! An der Stelle mal wieder einen herzlichen Dank an Alle, die den Laden hier am Laufen halten! Das kann man nicht oft genug betonen!!) und schon alle Räume in der Wohnung gründlich aufgeräumt und gereinigt hat, kann man sich mal Projekten zu Hause beschäftigen, für die man sich sonst keine Zeit nehmen kann. Als Retrogamer beschäftigt man sich also vielleicht mit seiner alten Hard- und Software. In meinem Fall mit meinen DSi-Geräten.

Ich liebe ja die alten Spiele. Besonders eben jene für Handhelds. So wohl mag ich die wirklich alten Spiele und eben auch Homebrew-Spiele, wo sich Hobby-Programmierer mit viel Liebe zum Detail an alte Hardware wagen. Für Gameboy-Module hatte ich mir schon vor vielen Jahren einen Dumper zugelegt, mit denen ich meine alten Module am PC auslesen konnte. Das war noch zu Windows XP – Zeiten und dementsprechend alt ist da meine Software für das Gerät. Ich habe nie nach neuer Software geschaut, weil ich erstens noch einen XP-Rechner hier habe und seitdem auch nicht mehr viele GB- oder GBC-Module gekauft habe. Das mag so manche Firma und Hersteller als Raubkopie hinstellen, aber ich sichere nur Spiele, die ich käuflich selbst erworben habe! So hatte ich mich erst mit Flashkarten für die Gameboys beschäftigt und war dann an der zugegeben teuersten Variante dem Everdrive hängen geblieben. Das ist meiner Meinung nach die einzige Variante, auf denen man wirklich alle seine ROMs auf seinen originalen Geräten spielen kann. Bestes Beispiel ist eines meiner Lieblingsspiele V-RALLY CHAMPIONSHIP. Sowohl die Classic als auch die Color-Edition lässt sich teilweise nicht einmal auf guten Emulatoren am PC richtig wiedergeben. Über Flashkarten mit Software-Emulatoren ging es auch nicht wirklich. Erst auf dem quasi Hardware-Emulator Everdrive liefen beide Spiele wie vom Modul.

Als es dann auch den ersten Everdrive für den GBA gab, hatte ich schon meine Spiele alle über den DS gedumpt. (Wie zu aller Soft- und Hardware setze ich hier keine Links! Jeder kann selbst eine Suchmaschine bedienen) Mit Hilfe einer R4-Flashkarte mit SD-Karte kann man mit der dementsprechenden Software über den GBA-Port des DS und DS lite die GBA-Module auslesen und sich seine ROMs erstellen. Allerdings hatte ich keinen GBA-Emulator für die R4-Karte gefunden, um die ROMs auf einen DS zu spielen. Die Meisten haben Sound und Geschwindigkeitsprobleme. GBA-Spiele konnte man da immerhin in Zeitlupe und teilweise ohne Ton spielen. Der Everdrive änderte das. So konnte ich die ROMs auf meinen GBAs und den DSes spielen. Was aber eben auch eine relativ teure Variante ist. Und nun habe ich mich mit dem DSi beschäftigt.

Um seine alten Spiele zu spielen ist der DSi ein wirkliches Retrogaming Monster! Und es ist eine preisgünstige Variante. Man braucht neben den DSi und einen PC keine weitere Hardware! Der DSi hat heute einen schweren Stand. Kauft man heute einen DSi, kann man darauf vom Hause aus nur DS-Module spielen. Der DSiWare-Shop wurde von Nintendo schon lange geschlossen. Man bekommt noch DSiWare im eShop, aber der ist bekanntlich nur über einen 3DS erreichbar. Software überragen kann man zwischen einen 3DS und einen DSi bekanntlich offiziell nicht. ABER der DSi hat gegen über einen DS einen eigenen SD-Karten-Slot! Und über diese SD-Karte gibt es die Möglichkeit im DSi zu starten. Dafür muss man die Konsole natürlich hacken. Und dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, die findige Programmierer geschaffen haben. Hat man dann die Konsole gehackt. Sieht erst einmal alles genauso auf dem Gerät aus wie vorher, aber man kann nun freie Software starten. So gibt es eine Menge Homebrew-Spiele, über die ich vielleicht mal demnächst hier schreibe, denn da gibt es wirklich pfiffige Ideen, die viel Spaß am alten Gerät bereiten und natürlich Umsetzungen von alten Spielen, wie DOOM, das es so nicht für den DS gab. Dies ist allerdings keine Umsetzung des GBA-Ports, sondern eine der alten DOS-Version.

So gibt es natürlich auch mehrere Dump-Software für DS-Spiele. Die meisten funktionieren sowohl am DS als auch am DSi. Am DSi geht es einfacher. Die Maschine ist einmal ein wenig fixer und natürlich muss man hier zwischen Flashkarte und DS-Modul nicht hin und her wechseln, sondern dumpt die ROMs direkt auf die SD-Karte. Über Emulatoren kann man dann seine Spiele via SD-Karte spielen, als auch ROMs von seinen Gameboys. Die beste Variante ist die Software TWMenue bzw. das Twilight-Menü. In der aktuellesten Version bringt die Software fast alles mit, was man zum Retrogamen auf dem DSi braucht. Besonders GBA-Spiele sehen auf den DSi-Bildschirmen fantastisch aus! Besonders auf meinen DSi XL! Hat man noch einen DSi mit DSiWare, so man kann man diese auch dumpen und auf seinen anderen DSis spielen. Natürlich kann man so auch seine alten Save-Stände mit rüber nehmen. Also schon ein Wunschlos-glücklich-Paket! Die TWM-Software unterstützt auch andere Systeme wie den NES, SNES und die Sega-Systeme bis zum MegaDrive. Da ich da selbst keine Spiele habe, kann ich aber nicht sagen, wie gut diese laufen. Ich habe noch einen Atari-2600er Emulator getestet, aber merkwürdigerweise laufen die Spiele auf dem DSi extrem langsam. Aber das hatte mich auch nur am Rande und zu Versuchszwecken interessiert. Mir ging es hauptsächlich um Gameboy-Spiele und die laufen alle wunderbar. Also zumindest jene die ich habe. So kommen nun meine DSis auch wieder zum Einsatz.

30 Jahre Game Boy

Heute am 21. April. 2019 ist der mobile Spielefreund und -Begleiter 30 Jahre alt geworden. Am 21. April. 1989 (und somit vor dem Mauerfall) ist er erschienen. Das Alter hat an ihn schon ein wenig genagt. Auf der unbeleuchteten DOT-Matrix die Spiele zu zocken, macht heute nicht wirklich mehr Spaß. Aber die Spiele selbst machen noch heute Spaß und wissen zu begeistern. Und der Formfaktor gefällt mir auch heute noch. Der originale Game Boy ist immer noch der Game Boy, der bei Menschen mit langen Fingern (und hierbei rede ich über Anatomie und nicht von the other way of shopping!) immer noch am Besten in der Hand liegt. Was hätte ich darum gegeben, den Game Boy schon als Kind gehabt zu haben. So war ich beim Erscheinen ja schon 22 Lenzen gezählt. Der DMG-01 ist für mich persönlich DER Handheld schlecht hin. Noch heute! Happy Birthday!

Game Boy Hardware-Emualtoren – GB BOY COLOUR

GB Hardware-Emulatoren gibt es eine Menge. Wer sich nicht für mein “Herum-Gelabber” über das wie, wo und warum interessiert, sondern nur für meine Meinung zum GB BOY COLOUR, der scrolle bitte weiter nach unten. Der Text zum GBBC beginnt nach dem Ersten Bild.

Heutzutage gibt es eine Menge Möglichkeiten seine alten Game Boy und Game Boy Color Spiele zu spielen. Wobei ja die originale Hardware fast unverwüstlich ist. Wenn man seine alten Geräte ein bisschen vernünftig verwendet hat, dann funktionieren sie meist immer noch. So geht es mir bei meinen originalen Game Boys. Aber wirklich Spaß macht das ja optisch nur bei wirklich guter Beleuchtung. Und beim originalen Game Boy selbst das nicht mal. Die gute alte gelb/grüne DOT-Matrix kam eben nicht nur unscharf daher, sondern dankt einen jede Bewegung mit “Ghosting” Effekten. Aber Anfang der 90ziger war uns das ja egal gewesen. Hauptsache mobiles Gamen! Und wenn man dann mal ein sehr viel teureren Sega Gamegear oder Atari Lynx zur Hand genommen hatte, dann hatte man nun Spiel in Farbe und mit beleuchteten Display, aber so richtig toll hat das dann auch wieder nicht ausgesehen! Nintendo hatte sich da mit einer Beleuchtung des Displays bekanntlich auch sehr viel Zeit gelassen. Und der erste Game Boy Advanced SP hatte dann auch ein eher dunkles Frontlicht bekommen, über das man sich dann Mitte der 2000er zwar gefreut hatte, aber dann doch neidisch auf die Sony PSP geguckt hatte.

Heute gibt es allerdings so viele Möglichkeiten seine alten Module in gestochen scharfer und beleuchteter Qualität zu spielen! Erste Wahl ist natürlich ein gemoddeter Game Boy. Mit einem GBA SP der letzten Generation hatte man einen wunderschön hellen Blacklight-Screen bekommen. Geräte dieser Art bekommt man heute natürlich auch noch. Im guten Zustand bekommt man jene normalerweise nicht unter 100 Euro. Dann gibt es natürlich auch die GBAs mit nachträglich eingebauten AGS-101-Displays. Wenn man selbst nicht so der begabte Bastler ist, dann kosten solche auch gut 150 Euro (wenn man Glück hat) und mehr. Viele lieben aber der originalen Formfaktor des Game Boy Color (wie ich selbst eben auch) und da gibt es mittlerweile nun auch Backlight-Möglichkeiten. Jene Mods sind aber für den Hobby-Bastler auch nicht so einfach. Wenn ich mir da Video dazu anschaue und sehe was da eben auch noch am Gehäuse gemacht werden muss und so, dann rutscht mir das Herz in die Hose! Es gibt auch “professionelle” Bastler, die dann solche gemoddeten GBCs verkaufen. Dafür muss man dann aber schon mal knapp 300 Euro und mehr hinblättern. Den Preis finde ich nicht einmal übertrieben! Material und die Arbeit selbst hat schon seinen Preis! Man darf nicht vergessen: Das sind Einzelstücke und keine Fliesbandarbeiten aus Fernost!

Eine preisgünstigere Variante ist da natürlich der Smartboy von Hyperkin. Wenn man dann ein Smartphone mit einem USB-C-Anschluss hat. Mittlerweile ist dies zwar bei neuen Smartphones Standard. Aber nicht jeder hat das eben. Apple-Jünger gucken dabei ganz in die Röhre. Wer aber ein Phone mit USB-C hat, bekommt hier eine relativ preiswerte Möglichkeit einen perfekten Game Boy zu bekommen. Mittlerweile muss man das Teil schon lange nicht mehr importieren. Man bekommt das Gerät auch beim heimischen ArmenSohn für 50 Euro. Bis heute habe ich kein Modul gehabt, dass nicht via dem Smartboy gelaufen wäre. Das nächste große Ding von Hyperkin soll der Ultraboy werden. Das Gerät wurde als Prototyp schon im letzten Jahr vorgestellt und hatte den Formfaktor eines Game Boy Pocket oder Color und eben ein Backlight-Display. Nun kann man sich aber vorstellen, wenn das Gerät wirklich kommt, dann wird es keine 50 Euro kosten können. Hyperkin ist ja auch für seine 1-A-Qualität bekannt (auch wenn sie natürlich auch in China herstellen lassen). Für den Supaboy S (mit dem man mobil SuperNES-Module abspieln kann) soll auch ein 1-A-Qualität haben (ich selbst hatte jenen noch nie in der Hand) und wird mittlerweile für 120 Euro verkauft. Ich weiß nicht, was das gute Stück bei Erscheinen seiner Zeit gekostet hatte. Aber ich denke das sich der Ultraboy preislich so in Richtung 120 bis 150 Euro bewegen wird. Nicht eben preiswert.

Preiswerte Handheld-Emulatoren im GB-Formfaktor gibt es ja so einige. Die meisten haben eines gemeinsam: Sie haben kein Modulschacht! Eine Ausnahme ist der chinesische GB BOY. Den es zuerst mit einen beleuchteten SW-LCD-Display gab und jetzt schon eine Weile mit farbigen Displays und unter dem Namen GB BOY COLOUR. Das Teil bekommt man für 30 EURO! Also habe ich mir mal so ein Teil über die elektrische Bucht bestellt. Die Lieferung direkt aus China kam schon nach 2 Wochen. Das ist ein wirklich guter Wert! Bei 30 Euro darf man natürlich nicht zu viel erwarten. Die Qualität des Gehäuses und der Button ist okay. Das D-Pad quietscht ein bisschen beim Spielen, aber das ist okay und bestimmt behebbar, wenn ich das Teil mal aufschraube. Das Display ist natürlich nicht so der Hammer. Die Legende geht, dass der Hersteller da alte LCD-Display die für Camcorder gedacht waren verwendet. Das glaube ich sogar. State of the Art ist das Display nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob hier nicht immer unterschiedliche verbaut werde. Eines haben wohl alle GB BOYs gemeinsam: Die Displays geben nicht das originale Seitenformat der Game Boys wieder! Es ist alles ein bisschen breiter. Allerdings nicht so breit, wie als wenn man auf einem GBA ein Game Boy Spiel via Schultertasten auf “Vollbild” stellt. Beim Spielen selbst ist es mir kaum aufgefallen, dass alles ein wenig breiter ist. So sind runde Objekte, wie die Kugeln beim Pinball nicht wirklich wie plattgedrückt und eierförmig.

Das Display das bei meinem Gerät verbaut ist, ist allerdings nicht besonders hell. Der Blickwinkel ist auch sehr eingeschränkt. Wenn man den GB BOY in der “natürlichen” Handheld-Haltung in den Händen hat (also nach oben leicht angeschrägt), dann ist das Bild zu dunkel. Hält man den GB BOY gerade, wie man ja sonst nie ein Game Boy beim spielen in der Hand hält, dann ist das Bild heller und alle Flächen sind wieder gut zu erkennen. Auch gibt es ein leichte “Bewegungsunschärfe”, die man nur bemerkt, wenn man wirklich darauf achtet und nicht im Eifer des Gefechts. In Bewegung werden die Grafiken ein wenig schwammig. Dafür reagieren die Button und das D-Pad ganz gut. Man darf da natürlich nicht die Qualität und Reaktionszeit der originalen Hardware erwarten. Bei Spielen, die ich in- und auswendig kenne (wie z.B. Supermarioland) bemerkt man schon einen leichten Unterschied und hier verspringe ich mich anstellen, die ich auf einem Nintendo Game Boy (egal welchen) ohne Schwierigkeiten bewältige. Den Effekt kenne ich schon, wenn ich z.B. mit dem Smartboy via Smartphone spiele oder sogar die Supermarioland-Version aus dem eShop auf dem 3DS. man gewöhnt sich schnell dran. Der Mono-Lautsprecher hört sich auch nicht schlechter an als bei den Originalen. Der Kopfhöreranschluss gibt zwar Stereo aus, aber mit einem sehr dünnen Sound und permanenten leisen Störgeräuschen, als wäre hier nicht alles wirklich gut abgeschirmt. Besonders die GBC-Spiele starten ein wenig langsamer als im Original. Steckt man hier ein GB Everdrive rein, dann funktioniert der hier auch einwandfrei, aber insbesondere GBC-Spiele sind hier noch langsamer beim laden.

Aber wo wir gerade beim Everdrive sind, so hat der GB BOY selbst ja auch Spiele einbaut! Und zwar originale GB-Spiele. Was schon sehr grenzwertig ist. Anfangs gab es die Behauptung von 188 Spiele. In Wirklichkeit waren es dann nur 66 und dann wieder holten sich die Spiele in der Liste wieder. In den Verkaufsanzeigen und auch auf der Verpackung (mit einem Sticker) ist das allerdings schon geändert worden, aber das Menü in der Software ist die selbe geblieben, die immer noch eine Liste von 188 Spielen anzeigt. Nun interessieren mich jene “eingebauten” Spiele nicht. Und einen SD-Karten-Slot zum selbst “nachladen” gibt es hier auch nicht.

Und wie steht es mit dem Batterieverbrauch? Bei meinem Gerät hier nicht so gut. Ich habe jetzt nicht die Zeit gemessen, aber zum Beispiel bei einem GBA mit gemoddeten Backlightscreen, halten die zwei AA-Batterien sehr viel länger, als hier bei dem GB BOY. Natürlich kann man die Konsole nicht mit einem GBC ohne stromfressenden beleuchteten Screen vergleichen, aber der Vergleich mit dem gemoddeten GBA der dann im Gegensatz zum GBA SP nicht mit einem Lithium-Akku betrieben wird, passt schon. Die rote LED links neben dem Bildschirm ist auch nicht wirklich ein Indikator wie voll die Batterien sind. Der Bildschirm wird auch nicht dunkler, wenn der Saft zu neige geht. Wenn der Saft zu neige geht, dann bricht das Gerät einfach das Spiel ab und startet neu. Und dann kommt man aus dem Startbildschirm auch nicht mehr raus. Das Gerät geht dann in ein Loop und startet immer wieder. Oder fängt an das Modul neu zu laden und bricht dann mit einem undefinierbaren Fehler-Code ab. Zu erst dachte ich, dass das Gerät gleich am ersten Tag den Geist aufgegeben hatte, aber mit frischen Batterien ging dann alles wieder. Wobei die Batterien nicht wirklich leer waren! Beim GB BOY ist es so, wenn die Leistung der Batterien abfällt und unter einer abzugebenden Spannung von 1,1 Volt fällt startet das Gerät komplexere Module nicht mehr und geht in den “Start-Logo-Loop” oder gibt besagte Fehlermeldung. So sind erst GBC-Module mit Speicherbatterie oder Module mit dem Rumbleback (wie Pokemon Pinball) betroffen, weil jene eben mehr Strom ziehen. Die einfachen Module oder gab GB-Classic-Module laufen dann erst einmal weiter. Bis dann nach kurzer Zeit auch jene den Loop auslösen und nicht mehr geladen werden können. So etwas wie der Everdrive gibt natürlich als erstes den Geist auf. Das Modul zieht durch seine Hardware-Emulation natürlich richtig Strom.

Das der GB BOY also so eine geringe Batterie-Laufzeit hat, kommt eben von jenen scheinbar nicht vorhandenen Energiemanagement. Batterien, die im GB BOY schon nicht mehr ausreichen, haben danach in meinen gemoddeten Backlight-GBA ohne Probleme funktioniert. Da war die LED nicht einmal von Grün auf Rot umgesprungen, geschweige denn, dass die geflackert hätte, wie sie es tut, um anzuzeigen, dass die Leistung nun aber doch zu knapp geworden ist. Also muss man am besten, wenn man denn viel spielen will den GB BOY mit Akkus betreiben. Wobei dann solche natürlich von vorn herein nur 1,3 bis 1,2 V haben und noch kürzer halten, aber immer neue Batterien zu nehmen, um jene kaum verbrauchten vielleicht in anderen Geräten danach zu benutzen ist auch nicht die beste Lösung. Dann vielleicht doch lieber Akkus. Für längere Reisen ist der GB BOY also nicht wirklich geeignet.

Braucht man den GB BOY COLOUR? Nein, eigentlich nicht. Wenn man aber eine preiswerte Variante sucht um seine alten Game Boy Module wieder spielen zu können, weil einen der alte Game Boy “gestorben” ist oder man doch mal mit Beleuchtung spielen möchte und vielleicht keine 50 Euro für eine Smartboy ausgeben will (den ich eher empfehlen würde) oder gar natürlich kein Smartphone mit USB-C hat, für den ist das Gerät gedacht und auch ausreichend. Oder eben Sammler von obskuren Klone-Konsolen!

Der Game Boy Mini ist da!

Und der Game Boy mini ist auch wirklich offizielle von Nintendo! Allerdings neu ist er nicht und hat auch nichts mit dem NES und SNES minis zu tun. Es ist natürlich der Game Boy pocket den Nintendo 1996 als überarbeitete Version des klassischen Game Boys herausgebracht hatte, bevor sie 1998 mit dem Game Boy Color auf den Markt gekommen sind. Im Gegensatz zum Color hatte ich seiner Zeit einen GBP besessen.

Seiner Zeit ist der GBP in den Farben Silber, Schwarz, Grün, Blau, rot und gelb erschienen. Eine Version in einem “durchsichtigen” Gehäuse ist meiner Meinung nach hier in Deutschland ein wenig später erschienen. Wie man hier sieht, hatte und habe einen silbern GBP. Gegenüber den originalen Game Boy hatte er den Vorteil, dass er einmal mit nur zwei AAA-Batterien betrieben wurde und natürlich ganz wichtig, dass er nicht nur ein etwas größeres Display hatte, sondern das er ein SW-LCD-Display hatte. Jenes ist wirklich um ein vielfaches besser “Erkennbar” als die DOT-Matrix in Pee Pea-Soap-Grün-Gelb des klassischen GB. Allerdings gab es wieder keine Beleuchtung und ein leichtes “Ghosting” der Grafiken gab es auch auf dem GBP. Also kein Vergleich zu dem Display des GBC 1998! Dabei war das Gehäuse eben offensichtlich viel kleiner als das Original. Und auch dünner! Das Dünnere war toll. So passte der GBP wirklich in die Hosentasche, dass die Abmaße komplett geschrumpft worden waren, machte es einen “Erwachsenen” mit großen Händen dann beim Spielen ein wenig unkomfortabel. Der GBC hatte wieder ein etwas größeres Gehäuse und lag somit ein Tick besser in “großen” Händen. Trotzdem mag ich den GBP immer noch sehr. Damals war es trotz fehlender Beleuchtung eine wahre visuelle Erleichterung am GBP zu spielen. Gerade eben Spiele mit schnellen Bewegungen wie z.B. V-RALLY konnte man nun endlich richtig erkennen!

Das es keinen GBP mit beleuchteten Display gab ist allerdings auch nicht ganz richtig! In Japan gab es eine limitierte Auflage des sogenannten Game Boy light. “Light” stand hier wirklich für Licht und nicht für leicht! Aber jenen GBL gab es eben nur in Japan und erschien ein paar Monate vor den GBC, den es dann wirklich nie offiziell mit beleuchteten Display gab. Wobei der GBL nicht das selbe Gehäuse hatte wie der GBP. Das LIcht brauchte natürlich auch ein bisschen Strom. So wurden hier zwei AA-Batterien benötigt. So ähnelt das Gehäuse des GBL dann eher mehr einen GBC, der dann auch zwei AA-Batterien benötigt hatte. Den GBP hier oben, in dem Farbschema des klassischen GBs gab es meiner Meinung nach hier in Europa so Damals gar nicht. Ich glaube, das es ihn nur in Japan gab. Dafür spricht auch das er Made in Japan ist und eine japanische Seriennummer hat. Die europäischen GBPs hatten Seriennummern die mit MH beginnen und sind Made in China. Wenn man mal ein Gerät in die Hände bekommt, deren Seriennummer mit MG anfängt, dann ist das ein Nordamerikanisches Modell, dass aber ebenso in China gefertigt wurde.

Mario Vs. Donkey Kong

Gerade im beginnenden Winter, in den Raunächten, habe ich meist erst wieder die Ruhe und Muße mich Puzzle-Games zu widmen. Das Jahr über Rätzel ich doch lieber in Grafikaventure. Im Winter werden aber doch eher die Wimmelbildspiele mit Rätzeleinlagen oder Andere rausgeholt. Dies Jahr wurde es MARIO VS. DONKEY KONG: MINIS ON THE MOVE für den 3DS aus dem Jahr 2013. Das Spiel, das es hier zu Lande scheinbar wirklich nur als Download gibt, habe ich schon vor einiger Zeit als Angebot im eShop gekauft, aber bisher noch als “verpacktes” Icon auf dem 3DS-Desktop gelassen. Jetzt zu Weihnachten war es dann an der Zeit das Paket auszupacken.

Es gibt ja so einige Spiele-Serie auf dem Nintendo-Geräten seit dem NES. Zelda und Super Mario sind da wohl die bekanntesten. Gerade im Zusammenhang mit dem Maskottchen von Nintendo gibt es so einige Serien. Z.B. eben Mario Kart oder die Sportspiele um Tennis und Golf. Jene haben meist einen oder mehrere Vertreter auf diversen Nintendo-Geräten bekommen. Manches Spiel ist dann doch leider nicht zu Serie geworden. So hätte ich gerne eine “Fortsetzung” von MARIO PINBALL LAND (aka SUPER MARIO BALL) auf dem DS oder 3DS gesehen. Zu mindestens gab es das Spiel dann als Wiederveröffentlichung auf der Wii U zur Virtual Console. Das erste MARIO VS. DONKEY KONG erschien 2004 auf dem GBA (später dann auch im eShop für die Wii U und angeblich in einigen Ländern auch für den 3DS). Hier natürlich noch mit reiner D-Pad-Steuerung, wo alle Nachfolger für die DSes mit Hilfe des Stylus gespielt wurden. Aber genau genommen startete die Serie gar nicht auf dem GBA, sondern schon 1994 auf dem Game Boy!

Das Modul DONKEY KONG beinhaltete nämlich eben nicht nur die Umsetzung des Arcade-Klassikers! Selbst ich hatte des recht spät, also erst vor ein paar Jahren entdeckt! Natürlich hatte man das Spiel in seiner GB-Sammlung, aber schon Mitte der 90ziger war DONKEY KONG nicht mehr gar so spannend gewesen, wie in den 80zigern in der Spielhalle. Der erste Auftritt von Mario, hier in DK noch Namenlos nur als “Jumpman” bezeichnet, wurde für den GB wirklich gut umgesetzt. Die Level wurden ein wenig “vereinfacht” um noch auf den kleinen DOT-Matrix-Bildschirm übersichtlich zu bleiben, aber wirklich gut spielbar. Wenn man die klassischen DK-Level hinter sich gebracht hat, kommen aber neue Level und jene sind der Grundstein zu der MvDK-Serie! Ja, und ich hatte Damals tatsächlich nicht so weit gespielt und tatsächlich auch Damals nichts darüber in irgendeinem Magazine gelesen! So habe ich die Level durch ein Video über die Serie erst vor ein paar Jahren entdeckt und gespielt. Im Prinzip haben wir hier schon genau die Spielmechanik vom GBA-Spiel MvDK. Eine Mischung aus Plattformer und Puzzler. Ein bisschen wie LEMMINGS ohne Maussteuerung. Man steuert hier so wohl bei DK für den GB und MvDK für den GBA Mario via D-Pad durch die Level. Immer auf den jagt nach Donkey Kong der mal wieder Pauline (die auch die zu Rettende im originalen DK-Spiel war. Also nicht Peach und auch nicht Daisy) entführt hat. Also das klassische King-Kong-Thema. Im GB-Spiel folgt man so den Beiden durch die Level. Nur mit laufen und springen ist es hier aber nicht getan. Die Level sind zwar klein, aber man muss bestimmte Kombinationen absolvieren um an einen Schlüssel für die Tür am Ende des Levels zu kommen. Zu dem gibt es als Bonus natürlich ein paar Münzen und Gegenstände im Level einzusammeln, die einen natürlich Punkte bringen. Jedes Level hat ein Zeitlimit. Jene sind aber wie bei Super Mario recht moderat. In Stress kommt man hier so schnell nicht, wegen des Zeitlimits. Eher machen einen irgendwelche Gesellen wie Schildkröten wie üblich bei Mario-Spielen das Leben schwer. Zwischendurch gibt es immer wieder ein paar Zwischen-Endlevel, in denen man quasi gegen Donkey Kong antreten muss.

Das alles ist schon auf dem Game Boy recht spassig und beschäftigt einen eine Weile. In der “Fortsetzung” auf dem GBA wurde das Prinzip übernommen und verfeinert. So hat hier Donkey Kong ein Sack voll aufziehbarer Mario-Spielfiguren gestohlen, die Mario zurückholen will. Pro Level gilt es einen dieser Mini-Marios einzusammeln. Das macht hier noch mehr Spaß als auf dem Game Boy. Es kommen immer neue Funktionen für die Level hinzu, die einen aber netterweise von der Funktionsweise vor dem Level erklärt werden, so das man nicht gleich tausend Tode stirbt, bevor man verstanden hat, was es mit bestimmten Schaltern oder Laufbändern auf sich hat. Allerdings hatte ich das GBA-Spiel auch erst kennengelernt, nachdem ich mir im eShop für meine DSi Damals das Downloadspiel MARIO VS. DONKEY KONG: MINIS MARCH AGAIN! das 2009 erschienen war, gekauft hatte. Davor hatte es für den DS schon als Modul MARIO VS: DONKEY KONG 2: MARCH OF THE MINIS 2006 gegeben. jenes hatte ich mir dementsprechend auch erst 2010 zugelegt.

Die DS- bzw. DSi-Nachfolger spielen sich etwas anders als ihre Vorgänger. So nutzt man das D-Pad zwar noch, aber eben auch nur um größere Levels die Ansicht zu steuern. Also um manuell zu scrollen. Hier wird auch nicht mehr Mario selbst gesteuert, sondern die Mini-Marios. Jene werden allerdings nur indirekt gesteuert. Man kann sie manuell los marschieren lassen, aber sie laufen dann so lange bis sie auf ein Hindernis treffen in die gestartete Richtung und wechseln jene dann, wegen des Hindernisses. Oder sie fallen einfach in ein Abgrund oder Ähnlichem. Die Aufgabe als Spieler ist es den Minis den Weg durch das Level zum Ausgang zu ebnen. Dabei sollte man sich einmal den schnellsten Weg suchen um viele Punkte zu bekommen und wenn man dann auf den schnellsten Weg auch noch alle Münzen und Boni einsammelt, dann bekommt man ein noch höhere Punktzahl und einen Pokal für das Level. Das erinnert alles natürlich an LEMMINGS. Bloß das man dort eben einige Lemminge bestimmt Fähigkeiten zuordnen musste um so einen Großteil der Horde durch Level zu bekommen und eben bei den DS-Spielen von MvD eben die Minis durchs Level helfen muss und mit den Stylus dabei Ebenen mit Rampen verbindet oder Laufbänder legt und die Orientierung wechselt usw. Das wird mit jeden Level natürlich immer herausfordernder und natürlich entwickelt man den Ehrgeiz eben nicht nur einfach schnell durch das Level zu kommen, sondern versucht auszutüfteln wie man schnell durchkommt und trotzdem alle Boni mitnehmen kann, um den Pokal zu bekommen. Ein wirklich spannendes Konzept und damit eben so anders als die Vorgänger auf GBA und den GB Classic.

Nachdem DSi-Download-Spiel erschien 2010 noch ein weiterer Teil als Modul unter dem Titel MARIO VS. DONKEY KONG: MINI-LAND MAYHEM!, das ich auch weiter an dem oben beschriebenen Spielprinzip hielt, aber einen Sack voll neuer Level und Überraschungen bot. 2013 erschien dann für den 3DS eingangs erwähntes MINIS ON THE MOVE. Hier wurde das Konzept ein wenig verändert. Im Oberen Bildschirm bekommt man erstens eine 3D-Ansicht des Spielgeschehens präsentiert, aber auf dem Touchscreen spielt wieder die Musik. Man steuert die Minis wieder indirekt, bekommt aber unten eine Art Lageplan zu sehen, auf denen man Bausteine arrangieren oder setzen muss, damit man die Minis durch Level bekommt. Hier gibt es verschiedene Modi, die die Vorgehensweise variieren. Auch hier wird wieder eine Menge Spaß geboten und alles fühlt sich auch wieder neu an, dank frischer Ideen, so dass die Serie auch noch immer nicht langweilig geworden ist! 2015 erschien zudem, hier zu Lande auch nur als Download, MvD: TIPPING STARS, das ich (noch) nicht besitze und eben dazu noch nicht viel sagen kann. MINIS ON THE MOVE und MINIS MARCH AGAIN bekommt man zusammen quasi in einer 3DS-Hülle seit 2015. Im Laden habe ich jene allerdings nie gesehen. Und es ist wirklich nur eine Hülle! Jene enthält kein Modul, sondern nur zwei Download-Codes!! Das Ganze wurde von Nintendo of Europe heraus gebracht. Merkwürdige Idee, aber vielleicht für Hardcoreware – Sammler interessant.

Und nun genug geschrieben. Auf zum nächsten Level!

Retroid for Game Boy (classic)

Das Homebrew-Game RETROID ist schon aus dem Jahr 2016 und wurde von Jonas Fischbach entwickelt und programmiert. Das Spiel ist hier als kostenloser Download erhältlich. Auf das Spiel gekommen bin ich hier bei Pixelkitsch. Ein bisschen neidisch bin ich ja auf die Hardware-Version des Spiels komplett in einer Box mit Anleitung und passend grüner Cardridge! So ist das Spiel allerdings auch nur als limitierte Auflage zum Selbstkostenpreis erschienen. Ist also so nicht käuflich erhältlich!

Ich schätze Hombrew-Spiele eigentlich immer sehr. In jenen Spielen steckt immer sehr viel Arbeit und Schweiß drin. Das merkt man auch RETROID an. Auf den ersten Blick mag das Spiel nicht viel her machen, aber der oberflächliche Eindruck täuscht! Oft holen Homebrew-Spiele mehr aus der originalen Hardware raus, als die meisten offiziellen Spiele der jeweiligen Zeit. Für dem Game Boy gibt es da insbesondere einige RPGs, die sehr beeindruckend sind. Es sind nicht immer japanische Spiele, die von Fans “einfach” übersetzt wurden, sondern oft komplett neu entworfene und programmierte Spiele, die dann oft grafisch schon alleine beeindruckend sind, aber auch Spielmechaniken aufweisen, die man in keinem kommerziellen Spiel findet. Vielleicht bespreche ich da vielleicht auch mal hier das eine oder andere Spiel. Wobei eben gerade RPGs ja nicht so mein Ding sind. Ich schaue mir Homebrews da zwar aber immer gerne an, aber spielen tue ich sie dann oft nicht wirklich. Hier geht es aber erst einmal um Retroid!

Ältere Gamer (und junge Retrogamer) erinnern vielleicht noch an die Single-Player-Pong-Variante mit einem Paddle, die zumindest auf der Blaupunkt-Pong (Telespiele)-Konsole, die wir hatten, “Squash” genannt wurde. Daraus entstand dann kurz danach das Spiel BREAK OUT, dass auf dem (Single-)Pong- und dem Ballerspiel-Prinzip entstanden war. Man spielte einen Ball, den man gegen eine Wand aus einzelnen Steinen “schießt”, die dann bei einem Treffer einzeln verschwinden. Die Stage / das Level ist immer jeweils beendet, wenn alle Steine abgeräumt sind. Das gab es dann als Automat und auf der VCS/2600er Konsole von Atari Ende der 70ziger Jahre.Eine populäre Neuauflage gab es dann Mitte der 80ziger mit ARKANOID u.a. auf dem Amiga und C64. Die Neuerung war hier das manche Steine Boni verbargen, die nach einen Treffer des jeweiligen Steins “herabfielen” und mit dem Paddle aufgesammelt werden konnten. Einige machten das Paddle größer oder beinhalteten andere Goodies. Aber es gab eben auch den berühmten “Arschloch”-Boni, der das Paddle kleiner machte.

Auf dem Game Boy gab es kein ARKANOID. Zunächst gab es gleich am Anfang ALLEYWAY. Jenes Spiel war aber eher eine Neuauflage von BREAK OUT. Denn hier gab es keine Boni wie bei ARKANOID. Später wurde noch KIRBY’S BLOCK BALL auf dem klassischen Game Boy nachgeschoben, dass auch ein Vertreter jenes Subgeneres war. Es gibt ein Homebrew-Game mit Namen ARKANOID, dass ich kenne. Jenes ist eher sehr schlicht und die Grafik sieht eher nicht nach Game Boy aus. Zu dem scheint es nur ein Level zu haben.
RETROID ist das genaue Gegenteil. Das Spiel sieht von vorn bis hinten nach Game Boy aus! So als wöre es 1993 erschienen. Es hat 20 Levels (ich bin bisher nur bis zum Fünften gekommen!), 5 Leveldesignes und sechs verschiedene Boni. Das Spiel hat auch einen wunderschön programmierten Chiptune-Soundtrack, deren Melodien den Einen oder Anderen wage bekannt vorkommen könnten, der aber nichts desto trotz ganz wunderbar zum Spiel passt.

Das Spiel hat statische Levels, dass sich positiv auf das Spielen auf einen originalen (nicht gemoddeten) Game Boy auswirkt. Scrolling war bei der alten DOT-Matrix immer ein Problem. Hier führte eine scrollende und etwa überladene Grafik oft zur Unübersichtlichkeit. So kann ich auch einige Homebrew-Games gar nicht wirklich auf dem klassischen Game Boy spielen. Auf einem Game Boy Pocket geht das dann schon wieder. Jener hatte schließlich viel bessere Grafikeigenschaften gehabt. RETROID spielt sich auf dem Klassiker also ohne Probleme. Via Everdrive ließ sich das Spiel hier auch ohne Probleme starten. In allen Emulatoren, ob nun auf dem Smarty oder am Rechner, ließ sich das Spiel ohne Probleme spielen. Man sollte ein Gamepad dafür nutzen. Damit lässt sich das Paddle meiner Meinung nach besser spielen.
Anfangs kam mir die Steuerung des Paddles im Spiel ein wenig zu träge vor. Besonders im Vergleich zu ALLEYWAY oder KIRBY’S BLOCK BALL. Aber daran habe ich mich schnell gewöhnt und mittlerweile finde ich, dass die Steuerung deswegen nicht ganz so zappelig wirkt, im Vergleich mit den o.g. Spielen.

Für wen ist das Spiel? Das Spielprinzip war schon zu Zeiten des Game Boys nicht mehr besonders angesagt. ALLEYWAY war nicht gerade eines der populärsten Spiele unter den Kids. Ich hatte das Spiel sogar von jemand Geschenkt bekommen, den es zu langweilig war. Bei mir sind es eben mit BREAK OUT auf Automat und Atari VCS Kindheitserinnerungen, die hier eine Rolle spielen. So habe ich eben schon immer gerne zur Entspannung BREAK OUT- oder ARKANOID-Varianten gespielt. Deswegen bringt mir RETROID extrem viel Spaß. Vielen wird das Spiel nicht vom Hocker hauen, aber antesten kann man es eben ruhig mal als Game Boy – Fan.
Und nicht vergessen den Autor dafür zu danken! Hinterlasst ihm einfach eine Message auf seiner Seite.

Hyperkin Smartboy

Zum ersten April 2015 erlaubte sich die Firma Hyperkin, ein Hersteller von meist hochwertiger Videospiel-Zubehör, einen Scherz. Sie stellten den Smartboy vor. Ein Game Boy -artiges Gehäuse ohne Bildschirm, in dem man “vorn” ein iPhone und hinten ein Game Boy – Modul stecken konnte. So sollte man all seine alten Game-Boy-Spiele wieder spielen können ohne noch einen funktionstüchtigen Game Boy zu haben. Eine gar nicht mal so abwegige Sache. Stellte doch Hyperkin schon seiner Zeit Klonkonsolen her, auf denen man die originalen Videospiel-Module abspielen konnte. Das mittlerweile meistverbreiteste Gerät ist da das Retron 5. Ein Vorteil, neben dem wenn man als Retrogamer seine alten Konsolen schonen will oder gar vielleicht keine funktionierenden Konsolen mehr besitzt, ist und man trotzdem seine alten Module abspielen kann, ist auch, dass man solche Klonkonsolen u.a. auch an einen modernen Flachbildschirm anschließen kann und das meist sogar in einem Quasi-FullHD.
Das macht alles schon sein Sinn. Und ich frage mich da immer, warum z.B. Nintendo nicht selbst solche neuen alten Konsolen herstellt?! Der Mini-NES und -SNES sind zwar ganz nett, aber man kann hier nicht die alten Module einstecken, sondern nur fest “verbaute” Spiele spielen. Und meine Lieblingsspiele waren natürlich nicht dabei gewesen.

Jedenfalls war der Smartboy 2015 eben nur ein Aprilscherz gewesen. Die Meisten die den Post auf der Hyperkin-Seite gelesen hatten, hielten die Nachricht allerdings für echt und waren dann furchtbar enttäuscht gewesen, als dies sich nur als ein Scherz heraus gestellt hatte. Ich übrigens auch! Ich mag zwar keinen NES oder SNES haben, aber ich liebe meine Game Boys und manchmal ist es ohne Hintergrundbeleuchtung nicht so ein großer Spaß auf der originalen Hardware zu spielen. Selbst auf meinen gemoddeten Game Boys mit Vordergrundbeleuchtung. Die Resonanz auf dem Smartboy war dann so riesig gewesen, dass Hyperkin merkte, dass man da wirklich Geld mit machen könnte und so machte man sich an die Arbeit. 2016 gab es dann die Meldung, dass es ein Entwickler-Kit bzw. Gerät dafür zu kaufen geben sollte. Noch 2016! Es kam dann glaube ich allerdings erst Anfang 2017. Das Gerät das man seiner Zeit zu sehen bekam, sah im Grunde so aus wie nun auch das fertige Produkt. Allerdings war man schon bei den ersten Ankündigungen, dass es nun doch vielleicht Wirklichkeit werden würde, gleich davon abgerückt, dass es eine iPhone-Version geben würde. Vielleicht wollte man das bei Apple nicht oder die Lizenzgebühren für den iPhone-Connector waren zu hoch. Wer weiß. Der Android-Gemeinde konnte es nur recht sein! Das Dev-Gerät hatte ursprünglich einen handelüblichen Micro-USB-Stecker für die Verbindung zwischen Smartphone und Smartboy. Denn im Gegensatz zu den meisten Gamepads, die auch für Smartphones geeignet sind oder extra dafür sind, setzt man hier auf eine Hardware-Verbindung statt Bluetooth. Das hat wohl mehrere technische Gründe. Für den Benutzer selbst hat es den Vorteil, dass es hier nicht zu den typischen Lags, also Verbindungsverzögerungen, kommt, die man manchmal bei einer Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und Gamepad hat. Bei wirklich guten Gamepads und ab Mittelklasse-Smartphones mit zu mindestens USB3.0-Unterstützung, sollte das zwar heutzutage kein großes Problem mehr sein. Ich habe drei BT-Gamepads und bei allen Dreien habe ich diese Lags zumindest an meinen Android-Geräten nicht. Allerdings habe ich mit dem einen BT-Gamepad an meinen Windows-Rechnern tatsächliche diese Lags. Warum auch immer.

Bei dem nun fertigen Gerät ist man nun also auf USB-C umgestiegen. Es wird wohl keine Micro-USB-Version geben. Außerdem hat man sich die Kooperation mit Samsung gesichert. Was man nun auch groß auf die Verpackung geschrieben hat: Designed for Samsung. Was aber nun nicht heißen soll, dass nur Samsung-Geräte damit funktionieren! Technisch gesehen funktioniert jedes Android-Smartphone mit USB-C Anschluss, der unten in der Mitte platziert ist. Zu dick darf das Gerät auch nicht sein. Hätte mein Note 2 einen USB-C, würde es trotzdem nicht in den für’s Phone vorgesehenen Schacht passen. Probiert habe ich es mit einem Samsung Galaxy A5 (2017), einem Sony Xperia XA1 und meinem Huawei P9. Ich denke von der Größe her ist der Smartboy mehr für ein SG S8 ausgelegt worden, aber meine “kleineren” Geräte passen hier auch und funktionieren alle auch. Also der “Game Boy Bidlschirm” ist trotzdem komplett zu sehen und wird nicht durch die Bedienungskonsole teilweise verdeckt, oder so. Wie funktioniert das?
Man steckt sein Smarty in den vorderen Schacht und unten auf den USB-C-Stecker. Für ein Adapter MicroUSB auf USB-C ist da nicht wirklich viel Platz und ich bin mir nicht Sicher, ob das so funktionieren würde. Das Smartphone wird zudem in zwei, nennen wir es mal, Spannbacken gehalten, die das Gerät mit einem Federmechanismus fest im Gerät halten sollen. Auf der Rückseite des Smartboy befindet sich ein Knopf, der die Federn wieder löst. Das hat bei mir mit dem SG A5 und dem H P9 sehr gut funktioniert. Das Xperia ist tatsächlich ein Tick zu schmal und kann deswegen nicht fest eingespannt werden. Weitergemacht habe ich dann allerdings nur noch mit meinem P9.

Wie funktioniert das also? Wenn man das Smarty das erste Mal einsteckt, wird man automatisch in den Android-Store geschickt, wo man sich die Smartboy-App von Hyperkin runterladen muss. Die braucht man unbedingt. Hat man jene installiert, dann startet diese von nun an immer automatisch, wenn man sein Smarty in den Smartboy einsteckt. Im Gegensatz zu Hyperkins anderen Konsolenklonen, wie dem Retron 5, bietet der Smartboy keinen Emulation des Game Boys. Auch über die App kann man keine Spiele starten. Dafür braucht man einen Software-Emulator, von denen es im Appstore eigentlich jede Menge gibt. Hyperkin empfiehlt zwar eine bestimmte App, die muss man aber nicht nehmen. Ich hatte schon vorher den GBC.EMU von Robert Broglia und jener wird vom Smartboy auch erkannt. In der Emu-App musste ich allerdings noch das Tasten-Layout selbst anlegen. Die Emu’s von Robert Broglia unterstützen und erkennen vom Hause aus eine Menge Controller. So auch mein 8-Bitdo FC-30 und mein Moga-Controller. Der Smartboy wird (noch?) nicht direkt erkannt. Ließ sich aber ganz leicht anpassen. Also im Endeffekt ist der Smartboy keine Klonkonsole, sondern ein Gamecontroller mit Modulschacht.

In dem Gameschacht an der hinteren Seite passen sowohl Game Boy – und Game Boy Color – Module. Auch die GBC – Module mit Rumble-Erweiterung! Alle Module die ich ausprobiert habe (ca. 30 GB – und 20 GBC – Module) wurden hier erkannt und ließen sich “abspielen”. Aber eben direkt spielt man dann seine Module am Smartphone/Smartboy eben nicht ab. Man steckt das Modul ein und die Hyperkin-App ließt das Modul aus. Ähnlich wie der Retrode 2, mit denen ich meine Module schon einmal für mein Everdrive ausgelesen hatte. Auf den ersten Blick übrigens ein teures Vergnügen, könnte man denken. Wer aber schon einmal wie ich ein paar Module nachkaufen musste, weil die Alten nicht mehr so richtig wollten, der wird, wie ich, die Kombination von Retrode und Everdrive zu schätzen wissen! Anders aber als bei der Möglichkeit, legt der Smartboy nur eine Kopie des Moduls an, die nicht nur beim nächsten Mal wieder überschrieben wird, sondern auch nur so lange funktioniert, wie das Modul im Schacht bleibt! Also “echte” bzw. unabhängige Kopien, kann man damit nicht anlegen! So ist es auch, wenn man beim Spielen das Modul aus dem Schacht zieht, dann wird das Spiel sofort beendet und einen wird ein Software-Piraterie-Hinweis angezeigt.

Leider kann man deswegen auch nicht so einfach das Spiel wechseln, wie bei der originalen Hardware. Man muss den Emulator beenden, das Modul raus ziehen und leider auch das Smartphone aus dem Smartboy nehmen. Dann wieder Smartphone rein, die App startet, neues Modul rein und wird ausgelesen. Jetzt kann man wieder den Emu starten und die neue smartboy.gb – Datei auswählen. Etwas umständlich! Weiter oben schrieb ich, dass alle Module, die ich ausprobiert hatte erkannt und ausgelesen wurden. Das stimmt auch. Sogar ein japanisches Modul von KIRBY PINBALL läuft ohne Probleme. Womit ich Probleme habe, sind die drei GBC-Module mit Rumblepack! Die lassen sich starten und spielen, aber haben immer wieder irgendwelche Hänger und Soundprobleme. Ich hatte jetzt keine Lust eine andere Emu-App zu testen, denn vielleicht liegt es ja am GBC.EMU? Aber wenn ich meine Dateien nehme, die ich von den Modulen mit dem Retrode 2 ausgelesen habe, dann laufen die Spiele ohne Probleme!
Sonst hatte ich keine Probleme mit anderen Modulen für GB und GBC.

Wie ist es mit der Hardware des Smartboy? Wie schon erwähnt, schafft man es das Smartphone zum festen Sitz im Smartboy zu bringen, wenn das Smarty nicht gerade zu schmal ist! Mein P9 sitzt wirklich fest. Die Module sitzen genauso fest und stabil im Schacht, wie bei einem Game Boy (Classic), Pocket oder Color. Die Kombination aus Modul-Breite plus Smartphone plus Bedienelemente, macht den Smartboy recht dick. Das finde ich nicht negativ. Der Smartboy ist damit zwar dicker als ein klassischer Game Boy, aber liegt dabei besonders gut und stabil in der Hand. Dafür ist der Smartboy schmaler als sogar ein Game Boy Color. D-Pad und Feuerknöpfe sind damit weiter zusammen als bei einem GBC. Aber auch das macht nichts. Das Gerät liegt selbst in meinen großen Händen sehr gut ohne das man Finger verkrampfen muss. D-Pad und Feuerknöpfe sehen aus wie bei einem richtigen Game Boy. Sie haben sehr gute Druckpunkte, habe aber nicht so einen weichen Aftertouch, wie der klassische Game Boy. Aber auch der Color hatte das ja nicht mehr so richtig gehabt. Sie kommen also näher an den Komfort des GBC als des GB heran. Select- und Start-Button sind zwischen D-Pad und Feuerknöpfe gelegt worden. Dadurch das sie quasi höher als in den Originalen liegen, kommt man meiner Meinung nach, da auch leichter ran. Das hat man gut durchdacht. Die sonstige Form und Farben sind gut an den klassischen Game Boy angepasst worden.

Überraschenderweise findet man links und rechts hinten neben den Modulschacht zwei Schultertasten, die ja bekanntlich erst mit dem Game Boy Advance eingeführt worden sind und somit bei GB- und GBC-Spielen keine Funktion haben. Ich habe gelesen, dass man ursprünglich überlegt hatte, auch GBA-Module über den Smartboy abspielen zu können. Entweder gab es rechtliche oder technische Probleme, aber die Idee wurde wohl wieder fallen gelassen, aber die beiden Schultertasten sind geblieben. Vielleicht gibt es da ja mal eine Erweiterung? Für den Retron 5 gibt es solch ein ähnliches Erweiterungsmodul auch.

Nun stellt sich bei 50$ die Frage, wer braucht so ein erweiterten USB-Gamecontroller eigentlich wirklich? Macht der Smartboy Sinn? Lohnt es sich dafür knapp 50$ auszugeben? Ich denke der Retrogamer, der seine Game Boy liebt und deren Spiele noch heute gerne spielt (so wie ich), der mag eben auch die Haptik eines Game Boys, die man seit dem GBC nie wieder bekommen hat. GBA und diverse DSes haben die Bedienelemente neben dem Bildschirm (wobei der obere Bildschirm eines DS nun quasi ja auch über den Bedienelementen ist, fühlt sich das für mich eben trotzdem zu “breit” an). Auch der GBA SP bringt einen das Gefühl nicht voll zurück. Dafür finde ich das Gerät, so sehr ich es auch mag, als zu klein und zu schmal. Es liegt einfach nicht gut in erwachsenden Händen! Dann möchten viele vielleicht nicht ihre alten Geräte modden oder sich gemoddete Geräte kaufen (die meist schon viel mehr als 50$ kosten), denn das Manko der GBs, GBPs und GBCs ist das nicht beleuchtet Display. Auf einen GBA SP Model AGS-101 sind das anständig aus, aber wer hat schon das Model und jene gebraucht sind heute auch schon recht teuer. Auf einen DS kann man keine GB- oder GBC-Module einstecken. Im eShop gibt es einige alten Spiele als Download, aber es sind doch sehr, sehr wenige. Auf einem Smartphone mit Emu sehen die Spiele toll aus. Aber Touchscreen-Steuerungen gehen nur so la la. Für Highscores ist das nix. BT-Gamepads die man physisch mit dem Smartphone verbinden kann, zwingen ein das Smartphone in die Waagerechte zu bringen, haben die Bedienelemente dann entweder neben den Bildschirm oder wenn darunter, hängt das Gamepad quasi unter dem Bildschirm. Meist ist das auch nicht besonders bequem zu halten, wie ich finde. Moga und Co. waren nette Lösungen, die mich aber nie befriedigt hatten.

Der Smartboy liegt wie ein Game Boy in der Hand. Die Haptik der frühen 90ziger ist damit fast wieder hergestellt. Und dazu hat man nun ein hochauflösendes Display. Das kostet ein nur 50$ (plus einer Vollversion eines Emulators. Aber da gibt es auch Freeversionen). Ein Game Boy Zero Bausatz (Game-Boy-Gehäuse, Farbdisplay und ein Rasberry Pi) kostet sehr viel mehr. Und man muss oft noch eine Menge selbst Hand anlegen, denn fertige Game Boy Zeros werden nur selten über die elektronische Bucht und so weiter verkauft. Ich finde da lohnt es sich schon, über den Kauf eines Smartboy nachzudenken, wenn man seine Game Boy Spiele immer noch und immer wieder gerne spielt!
Außerdem… ist der Smartboy doch “auch” eine USB-Gamecontroller. Er ist eben nicht nur auf Game Boy Spiele beschränkt. Wenn man ein Modul einlegt, dieses auslesen lässt und anschließend den GB-Emulator startet, hält einen natürlich nichts davon ab, aus den Hintergrund einen anderen Emulator zu starten. Z.B. einen Atari-Emulator. Der erkennt den Smartboy natürlich auch als USB-Controller an! Und wenn man im GB-Emulator statt der von der Hyperkin-App generierten smartboy.gb-Datei aus Versehen eine andere Spiele-Datei öffnet… Wahrscheinlich ein Bug, der bald behoben wird…